Eisbock: es handelt es sich um Gefrierdestillation - ein Bier wird gebraut und dann eingefroren, um den Wassergehalt zu reduzieren und den Alkoholgehalt zu erhöhen, sowie den Geschmack zu intensivieren. Eisbock gehört zu den Starkbieren
Anleitung
Hier eine kurze Anleitung um geringe Mengen an Eisbock für den Privatgebrauch selber zu machen.
- Eine Plastikflasche (z.B. 1 Liter PET) zu 80% mit Bier füllen (die Flüssigkeit wird sich beim Einfrieren ausdehnen). Am besten eignen sich relativ starke Bockbiere wie Doppelbock, Maibock, Weizenbock, Quadrupel und Stout.
- Die Plastikflasche für mind. 12 Stunden im Gefrierfach lagern. Für ein ideales Ergebnis sollte die Flasche zwischendurch gedreht werden, damit das Bier gleichmäßig gefriert. Hier empfiehlt es sich, mit einem Edding auf der Flasche 4 Markierungen zu machen, und diese dann nach je 1 Stunde gegen den Uhrzeigersinn um 90° zu drehen.
- Wenn das Bier vollständig durchgefroren ist, die PET-Flasche öffnen und vorsichtig kopfüber in ein großes Glas (o.ä.) stellen. Hier sind auch andere Konstuktionen möglich (u.a. mit einem Trichter) - in jedem Fall sollte der Aufbau kippsicher sein.
- Nun wird der gefrorene Inhalt langsam auftauen, der Alkohol zuerst. Die Faustregel lautet: nicht mehr als 2/3 bis 3/4 des ursprünglichen Volumens auftauen lassen - sonst wir der Eisbock zu wässrig.
Normalerweise verfügen Hobbybrauer nicht über das notwendige Equipment, das in Flaschen abgefüllte Bier mit Kohlensäure zu versetzen. Inder Folge hat selbstgemachter Eisboch einen sehr geringen Kohlensäure-Anteil.
Stil
Erscheinungsbild
Die Farbe ist rötlich-kupferfarben bis dunkelbraun. Tadellose Klarheit. Die Schaumkrone ist cremefarben bis elfenbeinfarben. Mäßige bis schlechte Schaumbildung.
Geruch
Starker Alkohol-Anteil, aber nicht zu hart. Starke Ester von dunklen Früchten aus dem Malz und fast kein Hopfenaroma.
Mundgefühl
Geringe Karbonisierung mit vollem Körper. Warmer, wärmender Alkohol, der aber nicht scharf, herb oder bitter sein sollte.
Geschmack
Süßer Malzgeschmack, aber nicht süßlich. Geschmack von Röstaromen, Karamell, Schokolade und dunklen Früchten. Keine Schärfe durch den Alkohol. Kein Hopfenaroma. Die Bitterkeit trägt nur dazu bei, den Alkohol und den intensiven Malzgeschmack auszugleichen. Der Alkohol kann zu einer wahrgenommenen Trockenheit im Abgang beitragen.
Die Legende
Die Legende vom ersten Eisbock führt uns zurück ins Jahr 1890 nach Kulmbach, Bayern, in die Brauerei Reichelbrau. Nach einer langen Schicht an einem kalten Wintertag wurde ein Brauereigehilfe angewiesen, einige Fässer Bock von draußen hereinzubringen.
Der Geselle war aber sehr müde, und beschloss, diese Aufgabe bis zum Morgen aufzuschieben. Was konnte in dieser kurzen Zeitspanne schon passieren?
Am nächsten Tag war jedoch ein Teil des im Bier befindlichen Wassers gefroren; der Alkohol und die restlichen Bestandteile des Biers sammelten sich in konzentrierter Form im Inneren dieses Eisblocks an. Der Meister befahl seinem Gesellen zur Strafe, die Blöcke aufzuschlagen und die Flüssigkeit im Inneren zu trinken.
Zur Überraschung der beiden war diese durchaus genießbar: Sie hatten durch Zufall den Eisbock erfunden. Auch heute noch basiert das Verfahren auf diesem einfachen Prinzip, bei welchem dem Starkbier durch Gefrieren Wasser entzogen wird.
Empfehlungen
Bei der industriellen Produktion von Eisbock, läuft der Prozess weitgehend automatisiert ab. Zudem erfolgt die Herstellung unter "Druck", so dass die Kohlensäure nicht entweicht und keine zusätzliche Karbonisierung notwendig ist. Wenn doch, werden die auch sonst üblichen Verfahren angewandt, das Bier mit Kohlensäure zu versetzen.
Hochdorfer Kronenbrauerei
Brauerei Schorschbräu
Brauerei Störtebeker
Schneider Brauerei (Aventinus Eisbock)